Die Brünner


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Politische Parteien

Ortsgeschichte

Die politischen Parteien in Brünn nach 1948 bis 1966

An Brünn ging der parteipolitische Streit nach dem Krieg diesmal nicht so spurlos vorüber wie nach dem 1. Weltkrieg. Man wurde mit den harten innenpolitischen Fragen und Problemen nicht ohne weiteres fertig. Die alten demokratischen Parteien traten auf den Plan und warben um die Gunst des Wählers. Nur zögernd ging man an die Wahlurne. Man hatte im 3. Reich ja üble Erfahrungen gemacht. So wurden die ersten Wahlen im Jahre 1948 ein Versuch, der zwar einigermaßen gelang, an dem aber nicht alle Bürger teilnehmen durften, denn die ehemaligen Parteigenossen der NSDAP durften nicht wählen. Doch zeigte sich schon bei diesen Wahlen die innenpolitische Grundhaltung unserer Brünner, die sich in erster Linie als Bauern und dann als Protestanten fühlten und dementsprechend sich diejenige Partei aussuchten, die als Vertreterin des Mittelstandes galt und die dem klerikalen ("schwarzen") Einfluss in der Politik ablehnte. Da bot sich die liberale FDP an. Und so erlebten wir, dass die Brünner Bauern in den folgenden 20 Jahren treu und brav ihre FDP wählen.
Die Flüchtlinge hatten 1948 eine eigene politische Partei - den BHE - (Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten) gegründet und hofften mit deren Hilfe ihre Forderungen besser durchsetzen zu können. Die meisten katholischen Einheimischen wandten sich der CSU zu und nur wenige Arbeiter setzten Ihre Hoffnungen in diesem miserablen Zeiten auf die SPD.
So ergab sich
1948 etwa folgendes Bild:
SPD: 10 % CSU: 11 % FDP: 48 % BHE: 31 %
Dieses und die nachfolgenden Ergebnisse gelten für die Gemeinde Brünn.
Die Wahlergebnisse des Jahres
1954 brachten schon merkliche Veränderungen:
SPD: 14,6 % CSU: 26 % FDP: 34 % BHE: 25,4 %
Es wurden auch unterschiedlich bei den Wahlen auf den verschiedenen Ebenen gewählt: bei den Bundestagswahlen gewann die CDU/CSU immer Stimmen, bei den Landtagswahlen und auch in den Kommunalwahlen hielten es die protestantischen Brünner lieber nicht so sehr mit den "Schwarzen", die im Land Bayern und im Kreis Ebern die Mehrheit sind. Darum ergeben die Wahlen
1956:
SPD: 16 % CSU: 15 % FDP: 49 % BHE: 20 %
Mit dem Wegzug vieler Flüchtlinge aus Brünn und Frickendorf und mit der zunehmenden politischen Bedeutungslosigkeit des BHE, der eigentlich ja nur eine Interessenvertretung darstellte, zeigen die Ergebnisse von
1960:
SPD: 15 % CSU: 31 % FDP: 49 % BHE: 5 %
1961 ist das Bild ziemlich unverändert:
SPD: 19 % CSU: 33 % FDP: 43 % BHE: 5 %
1962:
SPD: 17 % CSU: 28 % FDP: 55 % BHE: 0 %
In den letzten Jahren hat auch ein beträchtlicher Teil der Bauern Gefallen an der CSU gefunden und dieser zur absoluten Mehrheit in Bayern verholfen. Unsere Brünner Bauern sind jedoch ihrer liberalen Tradition treu geblieben und wählten
1965:
SPD: 19 % CSU: 41 % FDP: 40 %
Die rechtsradikale NPD konnte nur ein paar Stimmen ewig Unzufriedener bekommen.
Lebhaft und interessant waren in den letzten Jahren die Landratswahlen im Landkreis Ebern. 1958 gaben in der Gemeinde Brünn ihre Stimme 135 Wähler dem Kandidaten der FDP/SPD Reg. Rat Zerrath und 42 Wähler dem Reg. Rat Dr. Reuther, welcher im Landkreis dann auch mit 6.543 gegen 4.705 Stimmen zum Landrat gewählt wurde. Er fand im Laufe seiner Amtszeit Anerkennung und wurde 1964 zum zweiten Mal - diesmal mit den Stimmen sämtlicher Brünner - zum Landrat des Landkreises Ebern gewählt.

Die von uns in den letzten 20 Jahren gewählten Volksvertreter unserer engeren Heimat waren: CDU-Bundestagsabgeordneter Gustav Fuchs, Kraisdorf, welcher drei Legislaturperioden lang in Bonn war. FDP-Landtagsabgeordneter Arthur Heinrich in Rügheim und CSU-Landtagsabgeordneter Gustav Wölfel, Untermerzbach.
Landtagswahl am
20.11.1966:
SPD: 16 % CSU: 34,3 % FDP: 42,3 % NPD: 7,3 %


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