Die Brünner


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Brauhaus

Das heutige Brauhaus



Als im jahre 1788 sämtliche in Brünn Hausnummern bekamen, gab man dem Geieindebrauhaus die Nummer 1. Ob man damit die Bedeutung dieses Hauses für die Gemeinde andeuten oder ob man nur sein Alter ehren wollte, ist nicht bekannt.
Aus Gemeinderechnungen geht hervor, daß das Brauhaus schon alt geweesen sein muß, daß die Brünner also schon um 1750 von ihrem Braurecht ausgiebig Gebrauch machten. Die Gemeinde-Einnahmen aus dem "Bräugeld" waren vor 200 Jahren die größten der Gemeinde überhaupt. Zu dieser Zeit hatte Brünn schon 22 Braurechtler.
1790 wurde ein neuer Brauofen gebaut (der heute noch seine Dienste tut.) und 1795 baute man das Brauhaus von Grund auf neu auf. Damit hatte man bis in unsere Zeit eine zwar primitive, aber ausreichende Möglichkeit, das so beliebte "Boochbier" herzustellen.
1843 wurde in einem Gemeindebeschluß ausdrücklich festgestellt, daß die 22 Ortsnachbarn der Gemeinde Brünn auf ihrem Gemeindebrauhaus ein Realrecht sowie eine Schankgerechtigkeit besitzen. Das bis dahin hölzerne Kühlschiff wurde 1890 durch ein eisernes ersetzt.
1900 wurde eine englische Darre eingebaut und das Brauhaus auf seiner Rückseite um ein halbes Stockwerk erhöht. Der Sudkessel bekam - man staune - Hahn und Rohre.
Das Brauhaus und seine bescheidene Einrichtung genügte über viele Jahrzehnte den Anforderungen, wurde zwar äußerlich immer schäbiger, erfüllte aber seinen Zweck. Bis 1955 wurde das Wasser zum Brauen direkt aus dem Dorfbach entnommen und da galt auch für Brünn der Spruch beim Ausschellen:
"Es wird hiermit bekanngemacht, daß niemand in den Dorfbach macht, denn heute wird gebräut!" Alte, die es wissen müssen, behaupten, daß das Bachwasser der beste "Grundstoff" für das Brünner Komunbier war. Seit 1955 ist eine Wasserleitung vom Dorfbrunnen zum Gemeinde- und zum Brauhaus gelegt.
Einige Jahre lang bestand die Hoffnung, daß die Brünner ihr Brauhaus abreißen, zumal viele Bauern sich ihre zwei "Gebräu" bei Dirauf in Pfarrweisach brauen ließen. Dorfstolz und Pochen auf das "Recht'' haben in den letzten Jahren die paar Hausbrauer nicht ruhen lassen, bis man nocheinmal ziemlich viel Geld in die alte Bude steckte, um sie zu erhalten. Obwohl Hausbraubier in den Familien immer weniger getrunken wird und die Jugend sich das unsinnig starke Trinken abgewöhnt hat oder gar nicht mehr mitmacht. Obwohl von den ehemals 22 Braurechtlern keine zehn mehr im Brauhaus brauen, wurde das baufällige Gebäude unter recht hohem Kostenaufwand nochmals repariert. 1964 bekam es einen vollkommen neuen Dachstuhl, 1965 wurde die Vorderwand neu aufgerichtet und 1966 wurden der Weg vor das Brauhaus und der Boden des Brauhauses betoniert und im innern Betondecken eingezogen. Trotz all dieser Schönheitskorrekturen wurde das Bier, das einige Unentwegte dort noch erzeugten, um keinen Deut besser. Wenn vor 200 Jahren die Braugebühren die höchste Gemeindeeinnahme darstellten, so waren damals die paar Mark "Bräugeld" die wohl unbedeutendste Einnahme der Gemeinde. Das hat sich zwischenzeitlich geändert.. Zwar waren es 1982 nur 4 und 1983 gar nur 2 Familien, die ihr Bier im Brauhaus brauten. Doch das hat sich in den letzten Jahren wieder geändert. 1993 nutzen 13 Brünner Familien ihr Braurecht und verarbeiteten dabei 1140 kg Malz. Seitdem wird regelmäßig jeweils in den Monaten Januar / Februar in Brünn gebraut. Das Brünner Brauhaus ist das Einzige im Stadtgebiet von Ebern, in dem noch regelmäßig jedes Jahr gebraut wird.


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